Bewältigen Sie Eifersucht und Verlustangst
Eifersucht ist ein Gefühl von Mangel, Angst und Unsicherheit. Es geht aber nicht selten auch um Kontrolle und Macht. Einige glauben, Eifersucht sei ein Zeichen besonders großer Liebe. Verlustangst ist die Angst vor dem Verlust einer Person oder eines Objekts. Sie kann sich in verschiedenen Formen zeigen, wie in der Angst vor dem Verlust des Partners oder der Partnerin.
Diese beiden Emotionen liegen in einer Beziehung sehr dicht beieinander und drücken sich in einem Klammern am Partner aus. In jedem Fall rührt Eifersucht aus einer Verlustangst heraus, die wir unbewusst oft schon in unserer Kindheit gelernt haben. Verhaltensmuster, die wir aus der Kindheit übernommen haben, führen im Erwachsenenleben zur Eifersucht und Verlustangst. Die gute Nachricht lautet, dass wir diese erlernten oder anerzogenen Verhaltensweisen und Ängste mit neuen, positiven Erfahrungen überschreiben.
Was steckt hinter einer Verlustangst?
Der Ursprung von Verlustangst liegt in einem Mangel an Liebe in der Kindheit. Vielleicht haben die Eltern viel gearbeitet oder konnten ihrem Kind aus anderen Gründen nicht die Zuneigung geben, die es gebraucht hat. Vielleicht ist durch die Geburt eines Geschwisterkindes eine neue Lebenssituation entstanden, die zu Liebesdefiziten geführt hat oder durch eine Scheidung haben sich die Eltern nur noch auf sich selbst konzentriert. Das Kind bekommt das Gefühl: Mama und/oder Papa lieben mich nicht mehr. Selbst wenn Sie sich an die auslösenden Erlebnisse aus der frühen Kindheit nicht mehr erinnern können, sind die damit verbundenen Emotionen tief in Ihnen gespeichert. Und auch, wie Sie damit umgegangen sind, denn Kinder lernen schnell allerhand Tricks, wie sie die Aufmerksamkeit ihrer Eltern doch noch gewinnen können. Sie bekommen besonders intensive Wutanfälle oder weinen oder werden besonders häufig krank, damit sich die Eltern kümmern müssen. Manchmal wird auch das Geschwisterkind so manipuliert, um die ungeteilte Liebe der Eltern zu bekommen. Dies ist im Übrigen der häufigste Grund für Geschwisterstreitigkeiten – das Buhlen um die Liebe der Eltern.
Wenn Sie erwachsen sind, schalten sich diese Erfahrungen wie eine Art Autopilot dazu. Es wird unbewusst auf den Partner übertragen. Was man dadurch bekommt, ist zwar keine echte Liebe, aber immerhin Aufmerksamkeit.
Eifersucht entsteht aus dem Gefühl heraus, selbst nicht auszureichen, weil andere hübscher, klüger, einfach besser sind. Allein angesichts dessen ist die Gefahr schon groß, dass sich der Partner abwendet. Hinzu kommt, dass unsere Gesellschaft bis heute die Monogamie als einziges Lebenskonzept anerkennt und Eifersucht ein Ausdruck dafür ist, die Kontrolle über den Partner und die Beziehung behalten zu wollen. Sie ist weitestgehend gesellschaftlich akzeptiert oder sogar gefordert.