Frust, Kummer und Eifersucht - nur drittes Rad bleiben?
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Liebesbeziehung zu haben bedeutet, eine heimliche und oft unglückliche Beziehung zu einem Menschen aufzubauen, der schon in einer anderen Beziehung ist. Es ist schwer, geliebt zu werden, wenn man nicht öffentlich gezeigt wird. Geliebte oder Geliebter zu sein bedeutet, sich ständig Hoffnungen zu machen, dass der Partner oder die Partnerin sich für eine andere Beziehung entscheidet und die andere Beziehung beendet.
Sich trotz aller guten Vorsätze in einen bereits gebundenen Menschen zu verlieben, ist nicht planbar. Der Verstand rebelliert und ahnt Schwierigkeiten, das Gefühl lässt sich jedoch nicht per Knopfdruck abstellen.
Schnell erfüllen sich alle bekannten Klischees des oder der heimlichen Geliebten, schnell entstehen Unzufriedenheit, Kummer und der ständige Zweifel, ob diese Verbindung überhaupt eine Chance hat.
Gut gemeinte Ratschläge im Freundeskreis, wie „Lass bloß die Finger davon, das geht sowieso nicht gut“, sind ebenso wenig hilfreich, wie Selbstvorwürfe, warum denn ausgerechnet DAS passieren musste.
Aktuell ist die Situation, wie sie ist und es gilt, genau zu beobachten, wie sie auf die eigene Persönlichkeit wirkt, wie sich der liierte Partner verhält und ob Veränderungen auch wirklich greifbar sind.
Das „dritte Rad am Wagen“ zu sein, erfüllt die wenigsten Menschen mit Freude und Glück.
Auf Abruf bereitzustehen, weil der Terminplan des Wunschpartners es gerade erlaubt, Wochenenden und Feiertage allein zu verbringen, weil er oder sie sich der Familie widmen will oder muss – Liebesglück und Selbstschätzung sehen anders aus.
Frust, Kummer und auch Eifersucht wachsen beständig – Mann oder Frau an der Seite des oder der Liebsten hat offiziell ja genau das, was man sich selbst so sehr erhofft.
Hier nun mit Vorurteilen, Prognosen oder gar Statistiken zu argumentieren, wäre wenig lösungsorientiert – davon abgesehen ist jede einzelne Situation anders und daher deren Verlauf völlig individuell.
Wenn die Liebe wirklich auf beiden Seiten besteht, ist eine realistische Chance gegeben – wenngleich der noch gebundene Partner sich mit Ängsten, Schuldgefühlen und Zweifeln plagen wird und dementsprechend etwas Zeit benötigt.
Schwieriger ist die Situation, wenn man sich als heimlicher Zweitpartner etwas vormacht, schönredet und somit einer reinen Illusion folgt.
Auch wenn der klare Blick auf die Fakten schmerzhaft sein mag – sich selbst zu erniedrigen, eigene Bedürfnisse und Wünsche komplett zu vernachlässigen und stets abrufbar zu sein, wird auf Dauer wenig Reiz auf den ersehnten Partner ausüben.
Wie auch immer die Lage sich aktuell darstellt – es wird Zeit, sich nicht als Opfer, sondern als Regisseur zu sehen!
Spätestens, wenn der Leidensdruck zunimmt und das Leben sich ausschließlich um den so begehrten Menschen dreht, wird es Zeit, Eigeninitiative und auch Eigenverantwortung zu übernehmen.
Die systemische Beratung bietet hierbei eine wertvolle Unterstützung.
Stehen Sie zu sich selbst, verabschieden Sie Ihre Ängste und treffen Sie Entscheidungen für sich selbst – die des noch gebundenen Partners werden Sie ohnehin nicht wirklich manipulieren können.
Ihr so wachsendes Selbstvertrauen, mit Wertschätzung Ihrer eigenen Wünsche und Ziele, wird Ihnen die Kraft verleihen, den weiteren Weg zu erkennen und auch motiviert zu gehen.
Titel: Heimliche Geliebte oder Geliebter