Plötzlicher Aversion zum Gegenüber ist ein Schutzmechanismus
Aversion in der Paarbeziehung bedeutet, dass ein Partner oder beide Partner ein Gefühl von Abneigung, Ekel oder Hass gegenüber den anderen empfinden. Dies kann zu Konflikten, Entfremdung oder Trennung führen.
Zum Deckblatt Meine Gefühle und ich – Zurück zum Ratgeber-Dashboard
Aversionen können verschiedene Ursachen haben, wie:
- Unerfüllte Bedürfnisse nach Nähe, Anerkennung, Sicherheit oder Freiheit
- Seelische Verletzungen, die in der Partnerschaft stattgefunden haben, wie Betrug, Gewalt oder Missachtung
- Veränderungen in der Persönlichkeit, den Lebensumständen oder den Erwartungen der Partner
- Krankheiten und Hormonveränderungen
Aversionen können überwunden werden, wenn die Partner bereit sind, sich mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen, die Gründe für ihre Abneigung zu verstehen und zu verändern, und sich wieder auf die positiven Aspekte ihrer Beziehung zu besinnen. Dafür kann eine Paarberatung oder -therapie hilfreich sein.
Unbehagen, Abneigung, Abscheu oder Widerwillen
Die Aversion kann sich seelisch und/oder körperlich äußern. So kann sie sich z. B. in Ekel oder Übelkeit äußern. Das Gegenteil von Aversion ist Appetenz.
Beziehungen verändern sich. Sie bleiben niemals so, wie sie am Anfang sind. In diesem Prozess entsteht aus Zuneigung manchmal Abneigung. Während wir uns zunächst scheinbar mit Haut und Haar zu einem Menschen hingezogen gefühlt haben, können wir die Anwesenheit, den Geruch oder bestimmte Verhaltensweisen plötzlich nicht mehr ertragen. Woher kommt eine solche Abneigung und was steckt eigentlich dahinter?
Begegnen Sie der Abneigung mit Respekt
Was auch immer hinter Ihrer Abneigung steckt: Sie sollten der Ursache auf den Grund gehen. Was genau ist es, was Sie an Ihrem Partner so abstößt und was Sie glauben, nicht länger ertragen zu können? Hinter einer plötzlichen oder auch schleichenden Abneigung können viele Ursachen stehen. Vielleicht ist es der gemeinsame Serienabend am Freitag, der zu einer inhaltslosen Gewohnheit geworden ist. Oder die Zeitung beim Frühstück, die sie sich so vor das Gesicht hält, dass kein Kontakt und kein Austausch möglich wird?
Fakt ist: Aus Abneigung wächst eines Tages ein innerer Abstand, der sich in Ekel verwandeln kann. Die Natur hat uns Menschen mit Ekelgefühlen ausgestattet, damit wir uns vor Gefahren fernhalten. Wir sollen Abstand halten vor Dingen, die uns nicht guttun. Und auch der Ekel zu einem Partner stellt schnell eine unüberwindbare Distanz her.
Was tun, wenn in einer Partnerschaft Abneigung oder Ekel entstehen?
In jedem Fall sollten Sie das Problem nicht ignorieren. Eine offensive Klärung, bei der beide Partner ihre Gefühle und Empfindungen offen auf den Tisch legen, kann helfen, denn niemand kommt gegen seine Gefühle an. Wenn Sie überzeugt sind, Ihr Partner würde seine Körperpflege vernachlässigen und Sie sich aus diesem Grund vor ihm ekeln, dann sagen Sie es. Ja, es gibt eine Möglichkeit, dass Sie Ihren Partner verlieren. Die Alternative ist, sich für den Rest des Lebens vor Ihrem Partner zu ekeln. Und dann ist da noch die große Chance, dass er etwas an seinem Verhalten ändert, das Abneigung in Ihnen auslöst und Sie wieder zusammen glücklich werden.
Ein Tipp dazu: Sprechen Sie Wahrheiten klar aus, ohne darin Vorwürfe zu platzieren. Sagen Sie, warum Sie das nicht länger ertragen können und was sich aus Ihrer Sicht ändern müsste. Parallel dazu können Sie auch formulieren, wozu Sie sich weiter hingezogen fühlen. Was sind die Gründe, warum Sie sich weiterhin eine gemeinsame Zukunft vorstellen können und welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit dies gelingt.
Abneigung in der Partnerschaft ist ein Warnsignal, das Sie sofort ernst nehmen sollten. Je früher Sie ihm Gehör schenken, desto besser lässt es sich im Keim ersticken. Stellen Sie feste Regeln auf, wie: Am Frühstückstisch ist Zeit für gemeinsame Gespräche. Die Zeitung wird danach gelesen.