Gemeinsam uneinig sein
Ein Bedürfnis ist ein Verlangen oder Wunsch, einen Mangel zu beheben. Ein Mangel kann sowohl subjektiv empfunden als auch objektiv vorhanden sein. Ein Bedürfnis kann sich auf verschiedene Werte beziehen, die für das Leben oder das Wohlbefinden wichtig sind, wie Sicherheit, Zugehörigkeit, Gesundheit oder Anerkennung.
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Um deine Wünsche besser zu verstehen und auszudrücken, kannst du diese Schritte machen:
- Schreibe oft über deine Gefühle, Gedanken und Wünsche nach. Frage dich, was dir wichtig ist, was dich glücklich oder unglücklich macht, was du verändern möchtest.
- Erkenne deine grundlegenden Bedürfnisse als Mensch an. Dazu gehören unter anderem Sicherheit, Liebe, Anerkennung, Freiheit, Sinn oder Kreativität.
- Beurteile deine Anliegen nach ihrer Dringlichkeit und Bedeutung. Überlege, welche Bedürfnisse du momentan gut erfüllst und welche vernachlässigt werden. Priorisiere die Bedürfnisse, die dir am meisten fehlen oder am meisten bedeuten.
- Sage, was du willst. Sage auch, was du möchtest und was du benötigst. Sage nicht, dass du etwas falsch gemacht hast. Oder sage, warum du etwas wichtig findest. Sage auch, was du willst.
- Sage offen und ehrlich, was du willst. Du kannst mit deinem Partner, deiner Familie, deinen Freunden oder deinem Chef reden. Achte auf die Bedürfnisse anderer und suche nach Lösungen, die für alle akzeptabel sind.
- Überprüfen Sie regelmäßig, ob deine Bedürfnisse erfüllt werden oder ob du etwas anpassen musst. Sei flexibel und bereit, Kompromisse einzugehen oder neue Wege zu gehen.
Wie fällt es dir leichter, deine Bedürfnisse wahrzunehmen und auszudrücken?
Wann immer zwei Menschen aufeinandertreffen, treffen sich auch Charaktere mit individuellen Wahrnehmungen, Meinungen und Bedürfnissen.
„Erschwerend“ hinzukommt, dass Männer und Frauen bereits naturgegeben unterschiedliche Bedürfnisse mitbringen. Sie haben nicht nur eine völlig differenzierte Art, sich verständlich zu machen – sie denken, fühlen und lieben auch einfach anders.
Frauen …
Das Urbedürfnis einer Frau ist es, verstanden, umsorgt und respektiert zu werden.
Sie möchte über Gefühle sprechen, viele Kuscheleinheiten, Mitgefühl und Verständnis – und will für ihren Liebsten etwas Besonderes sein. Sie hasst die Abwesenheit des Mannes und möchte nicht auf ihre Optik reduziert werden.
Männer …
Ein Mann will, dass man ihn gut findet und akzeptiert.
Er liebt die Bewunderung seiner Frau und hasst ihre Nörgelei, Kritik oder Kontrolle. „Gefühlsduseleien“ sind ihm dort fremd, wo er sich lieber auf Fakten bezieht. Er möchte Probleme manchmal erst im stillen Kämmerlein mit sich ausmachen, erwartet Akzeptanz für seine Sport- oder Technikbegeisterung – und er möchte natürlich ein attraktives „Weib“ an seiner Seite.
Anders sein – ein unlösbares Problem?
Passen Männer und Frauen dann überhaupt zusammen?
Die gute Nachricht – sie passen, wenn sie wichtige Erkenntnisse und deren Umsetzung beherzigen! Leider tappen jedoch die meisten Menschen in ihre eigene Bedürfnis-Falle.
Sie auch?
Zur Bedürfnis-Falle gesellt sich zusätzlich sehr gerne die Erwartungs-Falle.
Jeder Mensch geht vorerst grundsätzlich von seiner eigenen Denk- und Verhaltensweise aus und erwartet automatisch, der Partner habe die gleiche Einstellung – was aber nicht zutreffen muss.
Auch der Anspruch, der Partner sei auf Abruf für die Erfüllung aller Bedürfnisse zuständig, ist bedauerlicherweise nicht realistisch.
Dieser Erwartung kann ein einzelner Mensch unmöglich entsprechen – und ganz sicher nicht dauerhaft. Nicht SIE setzen den Maßstab, was Ihr Partner gerne wann und wie oft mag.
Oder tut – diese Entscheidung obliegt immer Ihrem Gegenüber.
Falschen Erwartungen folgen daher „richtige“ Enttäuschungen – Kritik, Vorwürfe und beleidigter Rückzug führen hierbei jedoch nie zum Ziel.
Anders sein, Unterschiede akzeptieren – und genießen!
Anstatt zu fordern, sich zu zerfleischen, oder gar zu trennen, geht es darum, das „Anders-Sein“ gegenseitig zu akzeptieren und sich mit respektvoller Liebe zu begegnen.
In meiner systemischen Beratung unterstütze ich Ihre ehrliche Kommunikation – äußern Sie Ihre Wünsche klar und verständlich und setzen Sie auch mutig individuelle Grenzen!
Für einige Unterschiedlichkeiten lassen sich in einer ruhigen und liebevoll zugewandten Stimmung Kompromisse finden – für andere unter Umständen nicht.
Hier gilt es, die Deckung eigener Bedürfnisse auch auf andere Menschen Ihres Umfeldes zu „verteilen“, um den fordernden Druck aus Ihrer Partnerschaft zu nehmen.
Bei all diesen Schritten stehe ich Ihnen kompetent und wertfrei zur Seite!
Freuen Sie sich über das, was Sie miteinander haben – und verabschieden Sie den Kampf um mehr, wo ein Mehr nicht möglich ist. Unter dieser Voraussetzung können Sie und Ihr Partner trotz aller Unterschiede neue und beglückende Wege entdecken.
Titel: Bedürfnisse „Männer sind anders, Frauen auch“