Informationsquellen für den Gekränkten und den Kränkenden
Kränkung ist die Verletzung der Gefühle oder des Selbstwertgefühls einer anderen Person. Die getroffene Person nimmt etwas persönlich, reagiert darauf. Wer gekränkt ist, fühlt sich tief in seiner Persönlichkeit verletzt und empfindet das Geschehene als Ablehnung seiner Person.
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Was bedeuten Kränkungen für Paarbeziehungen? Diese.....
- Beweisen die Fähigkeit der Partner, sich zu verändern.
- Beweisen, das eine Paarbeziehung besteht.
- Sind nur dann und dort möglich, wo und wenn man füreinander bedeutsam ist.
- Sind in Paarbeziehungen nur möglich, wenn man sich nicht egal ist
In unserem Leben spüren wir schnell, wie verwundbar wir sind. Es gibt einen sehr empfindlichen Kern in jedem Menschen, der ausgesprochen verletzlich ist. Um Schmerzen zu vermeiden, haben wir uns Verhaltensweisen angewöhnt, um uns vor Verletzungen zu schützen. Wir haben trainiert, unsere Gefühle zu unterdrücken, eine Art Immunisierung gegenüber dem Leben. Unsere Wahrnehmungen filtern wir so, dass sie passen und nicht an unser Innerstes heranreichen können. Das alles hat aber einen sehr hohen Preis.
Abwehrhaltung als Reaktion aus Kränkungen
Die meisten Menschen haben einen Automatismus entwickelt, wie sie mit Kränkungen umgehen sollten. Sie entwickeln eine Abwehrhaltung.
Ein Beispiel
Sie haben sich auf der Arbeit bei einer Aufgabe sehr viel Mühe gegeben und sind stolz auf das Ergebnis. Als sie es dem Chef präsentieren, findet er nur kritische Worte und wertet Ihre Arbeit ab. Wie reagieren Sie darauf? Vermutlich werden Sie sich wenige Minuten später bei Ihrer Arbeitskollegin beschweren, dass der Chef Ihre Arbeit gar nicht richtig angesehen hat oder einfach selbst nichts davon versteht und gute, nicht von schlechten Leistungen unterscheiden kann.
In den wenigsten Fällen würden sich Mitarbeiter in so einer Situation selbst hinterfragen und überlegen, was sie eventuell doch falsch gemacht haben. Wir sind stattdessen lieber beleidigt. Dieses Muster übertragen wir auch auf unsere Beziehungen. Es reicht schon aus, dass der Partner den Abend lieber mal mit einem engen Freund verbringen möchte, statt mit uns, damit wir uns schmollend wegdrehen und die nächsten 20 Anrufe nicht mehr beantworten.
Gekränkt zu sein, bedeutet aber nichts anderes, als dass der Partner ein Gefühl in mir ausgelöst hat, das nicht willkommen ist. Ich schiebe die Verantwortung für meine Gefühle ab, indem ich verlange, dass der Partner das Verhalten abstellt, das mich so kränkt.
Wie können Kränkungen in der Partnerschaft überwunden werden?
Kränkungen als Informationsquelle.
Für den Gekränkten:
- Was sind meine Erwartungen?
- Was sind meine Soll-Werte?
- Welchen Stellenwert haben meine Soll-Werte für mich?
- Warum haben meine Soll-Werte diesen Wert für mich?
- Was ist seine Erwartung?
- Was sind seine Soll-Werte (nicht)?
- Welchen Stellenwert haben seine Soll-Werte für ihn (nicht)?
- Warum haben diese Soll-Werte für ihn (nicht) diesen Stellenwert?
Für den Kränkenden:
- Was ist dessen Erwartung?
- Was sind seine Soll-Werte?
- Welchen Stellenwert haben seine Soll-Werte für ihn?
- Warum haben seine Soll-Werte diesen Wert für ihn?
- Was sind meine Erwartungen (nicht)?
- Was sind meine Soll-Werte (nicht)?
- Welchen Stellenwert haben meine Soll-Werte für mich (nicht)?
- Warum haben meine Soll-Werte diesen Wert für mich (nicht)?
Titel: Kränkungen in der Paarbeziehung