Akzeptanz und Verständnis als Alternative zum Klagen
Klagen, meckern, nörgeln: Probleme in der Paarkommunikation
Viele Menschen lieben es, zu nörgeln und sich zu beschweren. Über das Wetter, die viele Arbeit und natürlich die Partnerschaft. Sitzt man gemütlich im Freundeskreis zusammen und es kommt das Thema Beziehungen auf, dann kommt oftmals viel Negatives hoch. Dieses Klagen ist ein Ausdruck davon, dass wir eine innere Abwehr gegen etwas aufgebaut haben. Das mag für den Moment Druck ablassen, aber langfristig konstruktiv ist es nicht.
Warum meckern und nörgeln so viele Menschen in der Partnerschaft?
Was bringt es Ihnen, wenn Sie sich über einen Menschen beklagen? Sie vergeuden Energie, weil Sie sich aufregen, schlaflose Nächte verbringen und in dieser Zeit all das Schöne an Ihnen vorbeirauscht. Vor allem aber verändern Sie damit rein gar nichts an der Situation. Das Verhalten des Partners bleibt dasselbe, während Sie sich nur weiter in Ihre Wut hineinsteigern.
Sich selbst ins beste Licht rücken
Oft geht es beim Klagen über den Partner auch darum, sich selbst ins richtige Licht zu rücken. Indem wir anderen von den Defiziten unseres Partners berichten, kommunizieren wir gleichzeitig unsere Unfehlbarkeit in dieser Beziehung. Es ist eine Art Selbstdarstellung, die gleichzeitig die Unzufriedenheit mit
Wenig konstruktive Lösungen, mit der Situation umzugehen
Es besteht die Möglichkeit, dass...
- Sie könnten sich über Ihre Unzufriedenheit mit einem Freund oder einer Freundin austauschen. In diesem Gespräch könnten Sie alle negativen Gefühle unterbringen, die Sie gerade haben, sogar Schimpfwörter und Beleidigungen. Sie könnten sich als Opfer der Umstände darstellen und Ihr Umfeld sogar so benutzen, dass es auf Ihren Partner einwirkt und sich für Sie darum bemüht, die Situation zu klären. Allerdings steht zur Debatte, ob dies tatsächlich die geeignete Basis für eine Partnerschaft ist.
- Alternativ könnten Sie auch persönlich auf Ihren Partner oder Ihre Partnerin losgehen. Sie könnten Ihr Gegenüber anschreien, das Geschirr aus der Vitrine zerdeppern und Ihren Emotionen Luft machen. Aber führt dies am Ende wahrlich dazu, dass der Partner sein Verhalten ändert?
- Eine dritte Möglichkeit wäre es, still an Ihren Gefühlen zu leiden. Sie ziehen sich zurück, werden depressiv, resignieren und nehmen sich dadurch jede Möglichkeit des inneren Wachstums.
Konstruktive Lösungen gegen Meckern und Nörgeln in der Partnerschaft
Im Kontrast zu den aufgezählten Möglichkeiten könnten Sie zunächst einmal die Situation annehmen und akzeptieren. Sie sind unzufrieden. Im Anschluss könnten Sie sich darum bemühen, Verständnis für das Verhalten Ihres Partners aufzubringen. Stellen Sie sich die Frage, warum er sich so verhält und ob dieses Verhalten für ihn zu diesem Zeitpunkt richtig ist. Im nächsten Schritt horchen Sie in sich selbst hinein. Warum löst dieses Verhalten so viel Verletzlichkeit in mir aus?
Übernehmen Sie Selbstverantwortung für Ihre Gefühle. Diese Vorgehensweise kann der Schlüssel dafür sein, Ihrem Partner zu vergeben. Wenn Sie Ihre eigenen Wunden erkennen und verstehen, welche Reaktionen diese auslösen, dann verstehen Sie vielleicht auch, warum Ihr Partner ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt.
Mit diesem Verständnis im Herzen kann es dann gelingen, die Situation in der Beziehung für beide Seiten konstruktiv zu klären.
Titel: Meckern und Nörgeln in der Partnerschaft