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Mythos vom dauernden Begehren

Wahrheit ist, dass die Wahrheit nicht die Wahrheit sagt

Vom dauernden Begehren wird viel geredet. Wenn das sexuelle Interesse am Partner schwankt oder nachlässt, darf dies nicht zugegeben werden, weil die Idealvorstellung dann gleich mit dem Ende der Beziehung droht. Denn eine Beziehung, in der Sexualität eine geringe oder keine Rolle spielt, ist angeblich keine richtige, funktionierende, wahre, lebendige, echte, partnerschaftliche oder ganz personale Liebe. Und genau das wollen doch alle!


Zum Ratgeber-Dashboard – zum Deckblatt: Die Lügen der Liebe betreffend.


Was natürlich ist, das darf sein.

Daher darf das Begehren nicht nachlassen, und es wird viel Mühe zu seinem Erhalt aufgewendet, wie folgendes Beispiel eines 35-jährigen Mannes schildert: »Am Anfang haben wir oft und gern miteinander Sex gehabt. Da bin ich noch ganz auf Sie abgefahren. Dann begannen Schwankungen oder insgesamt hat die Lust nachgelassen. Sie wollte aber weiter begehrt werden, ohne mich zu begehren. Sie hat mich nicht angegriffen, wie ich das aus vorigen Beziehungen kenne, sondern hat gelitten und geweint, erzählt, wie sehr sie es vermisst und wie sehr sie es braucht. Das war schlimm für mich. Ich habe dann mit ihr geschlafen, war aber nur halb, dann immer weniger dabei. Bis ich mir vorkam wie ein Prostituierter. Eines Nachts haben wir zusammen geschlafen, und es war sogar mal wieder ganz schön. Am nächsten Morgen hat sie mich dann gefragt: „Sag mal, haben wir eigentlich gestern miteinander geschlafen?“ Sie hatte es schon vergessen, es war wieder nicht genug. Da ist mir die Hutschnur gerissen, und ich habe Schluss gemacht.«

Der Mann beendete die Beziehung nicht deshalb, weil seine Partnerin die sexuelle Begegnung in der Nacht vergaß, sondern weil seine Lügen sich als zwecklos erwiesen hatten, weil die anstrengenden Beweise seines Begehrens ihm nicht die ersehnte Ruhe und Harmonie verschafften. Weil die ganze Mühe umsonst gewesen war.

Zwar liegen die psychischen Anteile dieses Konfliktes auf der Hand: Indem sie begehrt werden will, fordert sie seine Liebesbeweise ein. Er will Begehren zeigen, weil man dies dem Partner vermeintlich schuldet und weil dies angeblich die Liebesbeweise sind. Nur dann entspricht man dem Beziehungsideal und die Beziehung kann »in Ordnung« gehalten werden. Und sicherlich würde eine Therapie hier helfen, solange sie die Partner unterstützt, sich von falschen Idealen und daraus resultierenden Zwängen zu befreien. Aber eben nicht, wenn die Therapie das Begehren erhalten, garantieren, zurückbringen oder sogar steigern will oder soll.

Sex und Begehren als Liebesbeweise

das ist in der Tat ein Ergebnis totaler Sexualisierung der Lebenspartnerschaft und eine Spielart der Partnerlüge. Auch Frauen lügen ähnlich wie der oben zitierte Mann. 

Eine Frau etwa verspürte wenig sexuelle Lust. Trotzdem ließ sie sich auf sexuelle Kontakte ein, „erlaubte“ dem Mann sogar, »um ihn nicht zu frustrieren«, in sie einzudringen. Doch dieses geschah nicht »ihm zuliebe«, sondern aus Angst, er könnte gehen, also umhin zu halten und zu binden. Wirkliches Begehren stand nicht dahinter, und daher war dies eine Spielart der Partnerlüge. Wobei zu bemerken ist, dass dies eine regelmäßige und sehr gefährliche Partnerlüge ist. In der Praxis verrieten mir die Paare, dass mir Ehefrauen dem Partner des Aktes die Zunge herausstreckte oder des Aktes einen Apfel aßen. Was wiederum eine sehr große Demütigung des Mannes ist, was dann gewöhnlich nicht unbeantwortet bleibt. Es beginnt ein gefährlicher Kreislauf.

Eine andere Frau erzählt, wie sie ihren Mann dazu bringt, den Liebesakt zu verkürzen. Ich stöhne dann und flüstere „komm“. Er glaubt dann, ich stünde kurz vor dem Orgasmus und gibt Gas, und dann ist es gleich vorbei.  Auch diese Partnerlüge ist gefährlich, denn an einem anderen Ort steigt hier der Pegel der inneren Wut bei der Gastgeberin. Es kann natürlich auch sein, dass die Frau viele materielle Vorteile hat, dann spielt Sie einfach mit Freude ein Theaterstück vor, dass dann ein lohnendes Honorar zur Folge hat. Das, was beide Frauen machen, ist letztlich Prostitution. Wobei dies nicht negativ bewertet werden sollte. Erlaubt ist, was BEIDE wollen. 

In Lebenspartnerschaften finden sich Lügen vorgetäuschten Begehrens gar nicht so selten.

Solche Partnerlügen aufrechtzuerhalten, bedeutet für Frauen und Männer jedoch eine große Anstrengung, die letztlich vergeblich ist. Denn Begehren ist eine Form der Gier, und Gier ist auf das Versprechen angewiesen, ihre unbewussten Motive würden durch Sexualität befriedigt werden.

In der Dauerpartnerschaft dauerhaft gierig genug zu bleiben, ist indes eine echte Schwierigkeit. Denn worin sollte das besondere Versprechen bestehen nach einigen Jahren und einigen hundert oder tausend Malen? Aus welcher Quelle sollte die Gier entspringen? Daher haben sogenannte »sexuell perverse« Menschen eine größere Chance, ihr Begehren aufrechtzuerhalten. Weil sie tiefer leiden, weil sie stärker nach Befriedigung hungern, weil sie ihre psychischen Konflikte stärker sexuell maskieren, in Leder, in Plastik, mit der Peitsche.

In der harmonischen Lebenspartnerschaft kommt es zum Schwund des Begehrens, und aus Erwartungsangst und Verlustangst muss dies geleugnet werden, vor dem Partner und sich selbst.

Ein Klient, der selbst über nachlassende Leidenschaft in seiner Beziehung klagte, erzählte mir von seinem Freund. Dieser scheue sich nicht, manches Mal mitten im Akt aufzuhören, nur, weil er keine Lust mehr verspüre. »So etwas«, betonte mein Klient aus voller Überzeugung,»könnte ich meiner Frau niemals antun.« Dieser Mann wird stets durchhalten und die Sache zu Ende bringen, auch wenn er keine Lust mehr haben sollte.

So klingen die Lügen vom Begehren:

Natürlich begehre ich dich, ich liebe dich doch! Könnte ich dich lieben, wenn ich dich nicht begehren würde? Und andersherum: Wenn du mich lieben würdest, dann würdest du mich auch begehren und mit mir Sex haben wollen und nur von mir träumen! Der arme Kerl. Die arme Frau. Die arme Beziehung. Er tut es ihr zuliebe, um eines Tages zu erfahren, dass sie es ihm zuliebe tat. Lügen um Erfüllung und Frustration.

Man könnte endlos Geschichten aufzählen von Frauen und vorgetäuschten Orgasmen und Männern, die angestrengt ihre Potenz beweisen und anderen Schwindeleien. Die erotische Verpflichtung, das unausgesprochene Versprechen gegenseitiger sexueller Erfüllung lastet schwer auf den Gemütern der Partner.

Einen Satz wie »Für deine sexuelle Erfüllung fühle ich mich nicht verantwortlich.« auszusprechen oder zuzugeben, dass man sich den Anforderungen einer Sexualität im Dienste der Paarbindung auf Dauer nicht gewachsen und daher überfordert fühlt, fällt ungeheuer schwer, denn es steht einiges auf dem Spiel. Spontan würde der Einwand auftauchen: »Wenn es mit dem Sex nicht klappt, wozu habe ich dann eine Partnerschaft?«

Es darf nicht sein – weil die Ansprüche an Beziehungen so extrem hoch liegen. Jeder Partner muss sich für die sexuelle Erfüllung des anderen zuständig fühlen, sonst melden sich warnend Angst- und Schuldgefühle: »Pass auf, streng dich an, sonst geht er/sie!«

Im Netz und in der Literatur verweisen viele Sexualtherapeuten auf den inneren Konflikt der Liebespartner hin.

Die meisten Paare haben die Monogamie als Ziel und verbindliche Vorgabe. Natürlich ist das eine Einschränkung und macht Leidenschaft schwerer. Wir möchten nicht die Bedrohung, aber das Begehren.

Das sexuelle Begehren ist jedoch auf Dauer nicht umsonst zu haben. Deshalb wird es, um die Bedrohung zu vermeiden, vorgetäuscht. Und dadurch erweist sich die Lebenspartnerlüge als ein Mittel, eine Beziehung trotzdem zu erhalten. Die Lebenspartnerlüge hat demnach Funktion und Sinn. (Näheres zu sexuellem Begehren, sexuellen Lust und der Leidenschaft sehen Sie dazu den Teil 6 „Lust, Sex und Liebe“ in diesem Buch).

Heute haben alltägliche Leugnungen die gleiche Aufgabe und sie klingen selbstverständlich. Warst du im Bordell? Nein! Bist du mal fremdgegangen? Nein! Hast du eine Geliebte? Nein! Träumst du manchmal davon, fremdzugehen? Nein! An wen denkst du, wenn du onanierst? Natürlich an dich!

Die Lebenspartnerlüge ist alltäglich und ihre maßgebliche Aufgabe besteht darin, die Beziehung zu stabilisieren. Deshalb ist es in den meisten Fällen nicht der Seitensprung, der die Partnerschaft gefährdet, sondern der gebeichtete oder entdeckte Seitensprung. Es ist auch nicht der One-Night-Stand, welcher der Beziehung schadet, sondern das Gewissen, dem man nicht verbergen kann, gegen die eigenen Treue-Gebote verstoßen zu haben, und das die Angst heraufbeschwört, nun verlassen zu werden.

Die Lüge verschafft Partnern seit jeher innere und äußere Freiräume und der Beziehung Sicherheit. Ohne die Lebenspartnerlüge wären viele Ehen und Partnerschaften schon nach kurzer Zeit beendet. Daher wirkt es sich schützend auf die Beziehung aus, dem Partner nicht alle Geheimnisse, nicht alle Fantasien, nicht alle Vorlieben mitzuteilen.

Man sollte sich das Paradoxon jedoch klar vor Augen halten:

Es ist die Lüge, welche die Beziehung schützt. Es ist der Verrat am Ideal, der die Beziehung am Leben erhält. Die Lebenspartnerlüge dient somit restlos überlasteten Lebenspartnerschaften als Krücke. Partner brauchen sie, weil sie etwas von sich verlangen, dass sie nicht dauerhaft erfüllen können. Und deshalb kommt die Lebenspartnerlüge von allen Liebeslügen am häufigsten vor, zumindest so lange, bis das Ideal der „Beziehung alles mit einem für immer“ eines Tages in Ruhe sterben darf.

Die Lebenspartnerlüge verschafft auch Nachteile, indem sie Konflikte, Distanz oder Krisen entstehen lässt, sobald ihre Täuschungen offenbar werden. Wer in solch einer Krise am Ideal festhält, wer von einer Beziehung alles verlangt und sie bis zum letzten Tropfen melken will, der wird weiterhin das Ideal der realen Partnerschaft vorziehen und so die Trennung verursachen. Und er wird die Schuld am Scheitern der Beziehung beim Partner oder bei sich selbst suchen und nicht beim Ideal.

Titel: Mythos vom dauernden Begehren


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