Über Lösungen reden,macht Lösungen wahrscheinlicher
Diese Frage beschäftigt viele Menschen, die unzufrieden sind mit ihrem Leben, ihren Beziehungen oder ihrer Arbeit. Sie wünschen sich, dass sie selbst oder die Menschen um sie herum anders wären, dass sie mehr Erfolg, Glück oder Zufriedenheit hätten. Doch wie kann man sich und andere verändern? Und warum ist das oft so schwierig?
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„Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung. Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem. Marc Aurel
Warum ist es so schwierig, sich und andere zu ändern?
Die Antwort ist nicht einfach, denn Veränderung ist ein komplexer Prozess, der von vielen Faktoren abhängt. Zum einen muss man wissen, was man verändern will und warum. Das erfordert eine klare Vision von dem Ziel, das man erreichen will, und eine ehrliche Analyse der eigenen Stärken und Schwächen. Zum anderen muss man bereit sein, die notwendigen Schritte zu tun, um die Veränderung zu bewirken. Das erfordert Mut, Disziplin und Ausdauer. Und zum Dritten muss man akzeptieren, dass Veränderung nicht immer linear und schnell verläuft, sondern oft mit Rückschlägen, Widerständen und Konflikten verbunden ist. Das erfordert Geduld, Flexibilität und Resilienz.
Veränderung ist also nicht nur eine Frage des Wollens, sondern auch des Könnens und des Dürfens. Man muss sich selbst die Erlaubnis geben, sich zu verändern, und auch die Unterstützung von anderen suchen, die einem dabei helfen können. Man muss auch bereit sein, sich selbst herauszufordern und aus der eigenen Komfortzone herauszutreten. Und man muss auch akzeptieren, dass man nicht alles kontrollieren kann und es Grenzen der Veränderbarkeit gibt.
Veränderung ist also eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Denn Veränderung bedeutet Wachstum, Entwicklung und Lernen. Veränderung kann uns helfen, unser Potenzial zu entfalten, unsere Ziele zu erreichen und unser Leben zu verbessern. Veränderung kann uns auch helfen, andere besser zu verstehen, zu respektieren und zu unterstützen. Veränderung kann uns also glücklicher machen - wenn wir sie richtig angehen.
Problemorientiertes Denken
- Viele, der gerade erwerbslos geworden ist, versinken in tiefe Depression, anstatt seine Energien sofort dazu zu benutzen, einen neuen Job zu suchen.
- Ein weggeschnappter Parkplatz führt dazu, dass sich der Betroffene eine halbe Stunde darüber aufregt, statt sich in der gleichen Zeit nach einem anderen Parkplatz umzusehen.
- Ein Geschäftsmann reagiert auf seine erste Pleite mit Verzweiflung, anstatt sich zu fragen, was er in Zukunft besser machen könnte.
In unserer Gesellschaft wird es als geradezu normal betrachtet, bei auftretenden Schwierigkeiten zuerst einmal eine Menge Zeit mit unnützen Emotionen und Gedanken zu verbringen, es gilt als geradezu chic, sich darin zu wälzen, anstatt nach Lösungen zu suchen.
Die meisten Menschen verzweifeln angesichts von Problemen deshalb, weil sie sich viel zu sehr mit dem Problem beschäftigen. Sie stellen allerhand Vermutungen darüber an, wie es zu dem Problem gekommen ist, sie suchen Schuldige, sie fragen sich, wieso ausgerechnet ihnen so etwas passiert ist, sie wälzen sich mit geradezu masochistischer Leidenschaft darin. Sie tun das, was man als „problemorientiertes Denken“ bezeichnet. Problemorientiert denken ist eine typisch menschliche Eigenschaft, die in der Regel nur dazu führt, dass das Problem künstlich aufgebläht wird, dass man sich darin wälzt und eine Menge Zeit verschwendet, anstatt nach Lösungen zu suchen; wertvolle Zeit, die man mit Genuss hätte verbringen können. Nicht wenige Psychotherapeuten verdienen damit Unsummen, dass sie ihre Klienten auch noch ermuntern, sich auf ihr Problem zu konzentrieren, es in alle Einzelteile zu zerfieseln und immer und immer wieder darüber zu sprechen.
Kein Tier tut so etwas! Denken Sie an die schon einmal zitierte Katze. Eine Katze, die auf eine Maus lauert und diese nach vielen Anstrengungen nicht erwischt, sucht die nächste Maus. Sie analysiert nicht das Problem, sie stellt keine Vermutungen an und verhungert darüber, sondern sie sucht die nächste Maus. Und wenn sie die nicht erwischt, dann sucht sie eben wieder die nächste. Sie handelt zielorientiert, d. h. nach dem Motto: „Was will ich, und wie bekomme ich das?“
Lösungsorientiertes Denken = Zielorientiertes Denken.
Zielorientiertes Denken ist das, was Sie an Ihr Ziel bringt, während problemorientiertes Denken das ist, was Ihnen Erklärungen bringt, aber eben keinen Fortschritt. Ziel- und problemorientiertes Denken unterscheidet sich in den Fragen, die sich der Betreffende selbst stellt. Ein Grundprinzip der Kommunikationspsychologie steckt in dem Satz: „Wer fragt, der führt!“
Damit wird ausgedrückt, dass derjenige, der sein Gegenüber durch Fragen zum Reden bringt, im Grunde die Richtung eines Gesprächs bestimmt, durch Fragen zwingen Sie Ihr Gegenüber, aktiv zu werden, auf Ihre Fragen eine Antwort zu finden. Die Bedeutung von Fragen ist seit Urzeiten bekannt, schon im Altertum brachten große Philosophen wie Sokrates ihren Schülern Wissen durch geschicktes Fragen bei. Nun, wenn dieses Prinzip für die Kommunikation zwischen Menschen gilt, dann gilt es erst recht für den Dialog mit sich selbst.
Wer sich selbst Fragen stellt, schaltet sein Gehirn ein, und wer sich selbst die richtigen Fragen stellt, bestimmt die Richtung seiner Gefühle und Verhaltensweisen und nimmt damit also direkten Einfluss auf seine Reaktionsweisen.
Fragen Sie immer wieder: „Stimmt das?“
Bisher haben Sie möglicherweise mehr oder weniger instinktiv auf die Ereignisse, die Ihnen begegneten, reagiert. Sie hatten sofort Ihre Gefühle von Wut, Angst, Hektik und Stress. Sie hatten sie deshalb, weil Ihr Gehirn wie eine Art „Autopilot“ arbeitete, es war auf Automatik geschaltet, das steuernde Programm war vor langer Zeit von Ihren Eltern, Ihren Lehrern und von der Gesellschaft, in der Sie aufwuchsen, geschrieben worden.
- Sie hatten sich nie gefragt, ob all das, was da in Ihrem Gehirn gespeichert war, eigentlich stimmte.
- Sie waren der festen Überzeugung, dass Sie vieles mussten, dass andere Ihnen etwas schuldig wären, ja sogar die Welt fair und gerecht zu sein hätte.
- Sie sahen einiges in Ihrem Leben als schrecklich und furchtbar an, weil mal. Ihnen beigebracht hatte, das zu tun, und Sie redeten sich ein, einiges nicht zu können, was Sie eigentlich gerne gekonnt hätten,
- Sie waren der festen Überzeugung, dass andere für Ihre Gefühle verantwortlich seien, und Sie hatten möglicherweise wenig Ahnung, wie Sie Ihr Leben noch mehr genießen könnten.
Fazit:
Sie werden damit aufhören,
- Situationen als Katastrophen zu betrachten,
- sich einzureden, Sie könnten etwas nicht tun oder nicht aushalten
Werden Sie die Kontrolle über Ihren inneren Schweinehund übernehmen.
Ich möchte ich Ihnen einen Satz ans Herz legen, der das entscheidende Grundprinzip jeder erfolgreichen Problemlösung beinhaltet und den Sie sich aus diesem Grund hervorragend einprägen sollten:
Verschwenden Sie nie Ihre Zeit mit einem Problem, sondern nutzen Sie sie für dessen Lösung.
Titel: Lösungsorientierung statt Problemwälzung