Den Sinn des „Bewältigt werden müssens“.
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Veränderungsphasen sind untrennbar mit Problemen und Krisen verbunden. Mittlerweile wird das Wort von der »Krise als Chance« allgemein akzeptiert. Das ist gut so, aber es reicht bei Weitem nicht aus, um die herrschenden Vorurteile gegenüber derartigen Schwierigkeiten aufzuheben. Denn im Grunde bedeutet die »Krise als Chance« lediglich: »Wenn Sie Ihre Krise schon nicht verhindern konnten, dann machen Sie wenigstens das Beste daraus – und passen Sie das nächste Mal besser auf.
Man kann die Krise nicht bloß als unvermeidbares Übel darstellen, sondern als notwendige Voraussetzung jeder Veränderung.
Man kann also den Segen der Krise beschreiben.
Überspitzt formuliert könnten zentrale Thesen wie folgt lauten:
- Wollen Sie etwas verändern? Dann brauchen Sie ein Problem!
- Wollen Sie etwas Grundlegendes verändern? In diesem Fall brauchen Sie eine Krise!
- Wollen Sie in Ihrem Leben vorankommen? In diesem Fall sind Sie auf das Scheitern angewiesen!
Auch der Begriff des Scheiterns erfreut sich nicht der großen Wertschätzung, die ihm zusteht, im Gegenteil: Das Scheitern wird als vermeidbares Versagen und nicht als unabdingbare Bedingung des Erfolges angesehen. Dabei bringt gerade das Scheitern den Erfolg!
Das Scheitern ist erforderlich, weil erst im Versuch seiner Bewältigung jene Entwicklung einsetzt, die wir schließlich als gelungene und erfolgreiche Veränderung bezeichnen.
Das Scheitern einer Beziehung muss nicht das Ende der Beziehung sein. Es kann, wenn man etwas daraus lernt, wenn man erkennt, warum es dazu gekommen ist, ein neuer Beginn sein. Bei dem Neubeginn kann man das Alte, was das Scheitern gebracht hat, vermeiden.
Ein sicheres Zeichen dafür, dass etwas in der Beziehung nicht stimmt, zeigt sich darin, wenn sich Partner in der Beziehung unglücklich fühlen.
Probleme sind in Paarbeziehungen unvermeidlich, da Wunsch und Wirklichkeit meistens nicht übereinstimmen. Auch wenn wir das nicht gerne wahrhaben wollen, denn wer möchte schon gerne ein Beziehungsproblem haben?
Der erste Schritt zur Lösung ist, sich selbst und gegenüber dem Partner einzugestehen, dass sich die Liebe anders als erwartet entwickelt.
Im zweiten Schritt geht es um die eigenen Verhaltensweisen. Was hat dazu beigetragen, dass die Erwartungen enttäuscht werden? Dazu braucht es Ehrlichkeit und Offenheit der Partner. Das fällt nicht gerade leicht.
Niemand möchte Probleme haben.
Meistens werden sie nur von einer negativen Sicht heraus betrachtet.
Aber Probleme geben jedoch wichtige Hinweise darauf, dass
- die Beziehung nicht zufriedenstellend funktioniert
- etwas nicht stimmt,
- etwas verändert werden muss, da es so wie bisher nicht weitergehen kann.
Wenn Beziehungen gestört und Erwartungen nicht erfüllt worden sind, stehen Paare vor der Aufgabe, Ihre Erwartungen und Hoffnungen an die Beziehung zu ändern. Das Leben hat eine Botschaft gesendet, dass sich etwas geändert hat. Nun heißt es, diese Änderungen zu bewältigen.
Demnach ist es sinnvoll, Probleme in einer Beziehung zu haben.
Titel: Probleme und Krisen im partnerschaftlichen Bereich