Phasen und Tipps zur Trennungsbewältigung
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Eine Trennung in der Paarbeziehung ist oft ein schmerzhafter und traumatischer Prozess, der viele Emotionen auslöst. Trauer, Wut, Angst, Schuld, Scham und Einsamkeit sind nur einige der Gefühle, die nach einer Trennung auftreten können. Trauerarbeit ist ein wichtiger Schritt, um diese Emotionen zu verarbeiten und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Trauerarbeit bedeutet nicht, die vergangene Beziehung zu vergessen oder zu verleugnen, sondern sie anzunehmen und zu würdigen. Trauerarbeit hilft auch, die eigenen Bedürfnisse, Werte und Ziele zu erkennen und zu stärken. Trauerarbeit ist ein individueller und persönlicher Prozess, der je nach Situation unterschiedlich lange dauern kann. Es gibt jedoch einige allgemeine Tipps, die bei der Trauerarbeit unterstützen können:
- Suchen Sie sich Unterstützung von vertrauten Personen, die Ihnen zuhören und Verständnis zeigen. Das können Freunde, Familie, Kollegen oder professionelle Berater sein.
- Akzeptieren Sie Ihre Gefühle und drücken Sie sie aus. Das kann durch Gespräche, Schreiben, Malen, Musik oder andere kreative Aktivitäten geschehen.
- Pflegen Sie sich selbst und achten Sie auf Ihre körperliche und seelische Gesundheit. Essen Sie gesund, schlafen Sie ausreichend, treiben Sie Sport und entspannen Sie sich regelmäßig.
- Setzen Sie sich realistische Ziele und planen Sie Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten oder Sinn stiften. Das können Hobbys, Reisen, Weiterbildung oder ehrenamtliche Arbeit sein.
- Seien Sie geduldig mit sich selbst und erlauben Sie sich Zeit zum Heilen. Vergleichen Sie sich nicht mit anderen oder mit früheren Phasen Ihres Lebens. Jeder Mensch trauert anders und in seinem eigenen Tempo.
Die 4 Trennungsphasen beim Ende einer Beziehung
1. Phase: Nicht-Wahrhaben-Wollen und Verleugnen
Sie glauben an einen bösen Traum, hoffen darauf, dass alles wieder gut werden wird. Sie bemühen sich, den Partner umzustimmen. Sie verschließen die Augen vor der Scheidung und tun so, als sei nichts geschehen.
2. Phase: Aufbrechende Gefühle
In der Trennungsphase werden Sie von vielen negativen Gefühlen überrollt; sind verzweifelt, voller Angst, plagen sich mit Selbstzweifeln, Eifersucht, Wut und Hass. Sie können nicht genug schlafen, essen nicht oder zu viel, sind voller Unruhe, haben Verstopfung, Kopf- oder Magenschmerzen, Herzrasen, usw.
Sie grübeln „warum nur?“ und denken ununterbrochen an den Partner. Sie ziehen sich von Freunden zurück oder flüchten sich in Aktivitäten. Gefühle, die bei einer Trennung hochkommen.
3. Phase: Neuorientierung
So langsam sehen Sie Land. Sie können sich wieder allein beschäftigen, Ihre Wut und die Verzweiflung angesichts der Trennung nehmen ab. Mehr zur Phase der Neuorientierung nach einer Trennung.
4. Phase: Neues Gleichgewicht
Sie verspüren wieder Selbstvertrauen, verstehen, weshalb die Partnerschaft zerbrach und es zur Trennung/Scheidung kam. Sie sehen wieder eine Zukunftsperspektive.
Man kann es auch so unterteilen
Phase des Schocks
Hier spürt der Trauernde einen unsagbaren körperlichen und seelischen Schmerz. Wie betäubt und gelähmt kommt er sich vor.
Phase der Kontrolle
Der Trauernde ist damit beschäftigt, alles zu regeln, was mit der Bestattung zusammenhängt. Er wird durch die Hilfe der Angehörigen und Freunde entlastet und erlebt dadurch eine „Schonzeit“.
Phase der Zurückführung in die Trauer (Regression)
In dieser Phase spielt sich die eigentliche Trauerarbeit ab. Denn in ihr muss der erlittene Verlust vom Trauernden verarbeitet werden. Der Trauernde spürt die Erwartung seiner Umgebung, endlich wieder „zur Tagesordnung“ überzugehen.
Phase der Anpassung
Hier findet die Trauer ihren Abschluss durch die soziale Wiedereingliederung des Trauernden, die er sich auch durch Mithilfe anderer erworben hat. Trotz allen Schmerzes entdeckt er, dass es ein Leben ohne den Verstorbenen geben kann und muss. Er reflektiert die Vergangenheit mit dem Verstorbenen auch kritisch und hat sich ein neues Leben ohne den Verstorbenen aufgebaut. Er findet neuen Anschluss, lernt andere Menschen kennen, erlebt in alten Freundschaften etwas Neues und findet einen neuen Anfang.
Trauer ist etwas ganz Natürliches und das Zulassen von ihr ist der einzige Weg, sie zu überwinden. Den Tod eines geliebten Menschen, den Partner, von dem man verlassen wurde oder eine Fehlgeburt kann man nicht einfach „weglachen“.
Zur Trauerarbeit gehören offene Gefühlsäußerungen wie Weinen oder die verbale Äußerung von Befürchtungen, zu Lebzeiten des Verstorbenen etwas falsch gemacht oder sich nicht intensiv genug um ihn gekümmert zu haben. Auch Wut gehört zum Trauerprozess, weil der verlassene Partner oder der Hinterbliebene oft das Gefühl hat, vor etwaigen Schwierigkeiten nun allein zu stehen.
Eine Trennung ist schmerzhaft und es kann eine Weile dauern, bis man sich erholt hat.
Hier sind einige Tipps zur Trauerarbeit nach einer Trennung:
- - Bewahren Sie sich die Zeit, Ihre Gefühle zu verarbeiten.
- - Benötigen Sie Hilfe bei Freunden und Familie?
- - Vermeiden Sie es, sich selbst die Verantwortung zu geben.
- - Kontaktieren Sie Ihren Ex-Partner nicht.
- - Entdecken Sie Ihre eigenen Interessen und Hobbys.
- - Verwirklichen Sie sich Ihre Ziele und setzen Sie sich daran.
Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, können Sie mich gerne fragen.
Titel: Trauerarbeit nach der Trennung in der Paarbeziehung