Wenn in einer Paarbiehung einer den anderen verändern will, verändert ers ich nicht unter Druck
Typische Fehler der Partnerin
Wenn eine Frau sich darüber beklagt, ihr Partner würde sich ihr wiederholt entziehen und von ihr zurückziehen, so wird sie immer wieder versuchen, mehr Nähe zu ihrem Mann herbeizuführen. Das geschieht auf unterschiedliche Weise.
Sie bemüht sich
Frauen, die Nähe und vertraute Gespräche in ihrer Beziehung vermissen, tendieren oft dazu, ihrem Partner sehr entgegenzukommen. Womöglich versucht eine Frau in einer solchen Beziehung dann, es ihm besonders »schön« zu machen, oder sie bemüht sich auf andere Weise um seine Zuwendung. Auch damit jedoch setzt sie ihren Mann emotional unter Druck. Ihre nachvollziehbare Erwartung lautet dabei: ›Äußere‹ dich, sag, was los ist, gib mir ein Zeichen, wo du stehst.
Sie versucht ihn »aufzubahren«
Bleibt der Partner trotz andauernder Bemühungen auf Distanz, wird die Frau auf den »Entzug« von Nähe früher oder später mit Enttäuschung und Ärger reagieren. Sie beabsichtigt, sich nicht abspeisen zu lassen und beginnt nachzubohren. Sie drängt ihn zu Äußerungen: »Jetzt sag doch endlich, was du fühlst!« und legt dabei einen bedrohlichen Tonfall in ihre Stimme.
Sie wendet sich ab
Hat sie »alles« getan – was so viel bedeutet, wie alles getan zu haben, was ihr eben eingefallen ist -, so wendet sich die Frau womöglich frustriert von ihrem Partner ab. Sie macht ihrerseits dicht und wendet sich von ihm ab. Damit tut sich eine Kluft zwischen beiden auf, die nicht leicht zu überwinden ist.
Schlüssel und Schloss
Der Mann, der sich entzieht, hat eine Gegenspielerin, die – meist ohne es zu wollen – an ihm zieht. Dies entwickelt eine bestimmte Dynamik: Je mehr er sich entzieht, desto stärker zieht sie. Umso mehr hält er dann dagegen und tritt den Rückzug an. Konkret gesprochen, fordert sie ihn zur Mitteilung über seine Befindlichkeiten auf. Er aber verweigert ihr die Teilhabe an dem, was ihn innerlich bewegt. Natürlich kann man eine Frau verstehen, die herausfinden will, was sein Rückzug zu bedeuten hat und auch, was sie ihm bedeutet. Seine innere Distanz – ohne sich zu erklären – verunsichern sie, und daher bemüht sie sich um seine Nähe, seine Offenheit. Doch alles Ziehen wird ihr nicht nutzen.
Kleine Anleitung zum besseren Umgang
Bleiben wir im Bild des Ziehens beider Partner an einem Seil. Einerseits ziehen Sie, andererseits entzieht sich Ihr Mann. Wenn Sie sich dieses Bild vergegenwärtigen, wird deutlich, was Sie in solch einem Fall unternehmen können. Sie hören auf zu ziehen und legen das Seil einfach hin. Damit fällt für Ihren Partner der »Zwang« weg, sich gegen den Zug zu stemmen.
Geben Sie Raum
Wenn Sie das Seil aus der Hand gelegt haben, können Sie sich auf die Situation und auf sich selbst besinnen. Es war mehr als mühselig, so den Kontakt zu Ihrem Mann herstellen zu wollen, und auch nicht von Erfolg gekrönt. Am besten geben Sie ihm nun Raum, sich frei von einem Druck wahrzunehmen – und kümmern sich nur um sich. Das bedeutet, Sie warten nicht mehr darauf, dass sich seine Tür öffnet, sondern haben diese Tür zwar im Blick, tun aber ansonsten andere Dinge, die Ihnen guttun.
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Titel: im Spiegel des anderen. Wenn in einer Paarbeziehung einer den anderen verändern will, verändert er sich nicht unter Druck.