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Wenn man einen Partner ändern will

Wie lässt sich ein Partner in der Beziehung ändern? Finden Sie hier Ihre Antwort!

Je mehr man versucht, den Partner zu ändern, desto weniger verändert der sich. Was Sie dennoch unternehmen können. Hier finden Sie die Meinung namhafter Autoren, wie Dale Carnegie und PD. Dr. med. Arnold Retzer.

Was ist die Theorie und Empfehlung von Dale Carnegie?

Aus dem Buch „Wie man Freunde gewinnt.“ (1)

Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, denn jede Beziehung ist anders und jeder Partner hat seine eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen. Aber es gibt einige allgemeine Prinzipien, die Dale Carnegie, ein berühmter Motivations- und Kommunikationstrainer, in seinem Buch „Wie man Freunde gewinnt“ vorgestellt hat. Diese Prinzipien können helfen, die Beziehung zu verbessern und den Partner positiv zu beeinflussen.

Dale Carnegie ging davon aus, dass jeder Mensch ein tiefes Verlangen nach Anerkennung, Wertschätzung und Zugehörigkeit hat. Er sagte: „Der einzige Weg, einen Menschen dazu zu bringen, etwas Bestimmtes zu tun, ist der, ihn dazu zu bringen, es selbst machen zu wollen.“ Das bedeutet, dass man nicht versuchen sollte, den Partner zu kritisieren, zu verurteilen oder zu zwingen, sich zu ändern. Das würde nur zu Widerstand, Groll und Konflikt führen.

Stattdessen sollte man versuchen, dem Partner ehrliche und aufrichtige Anerkennung zu geben, seine Stärken und Talente hervorzuheben, seine Meinung zu respektieren und ihm zuzuhören. Carnegie sagte: „Seien Sie herzlich an anderen Menschen interessiert.“ Das bedeutet, dass man sich für die Hobbys, Leidenschaften und Ziele des Partners interessieren sollte, ihm Unterstützung und Ermutigung anbieten und ihm das Gefühl geben sollte, wichtig und geschätzt zu sein.

Außerdem sollte man versuchen, die Perspektive des Partners einzunehmen und sich in seine Lage zu versetzen. Carnegie sagte: „Versuchen Sie ehrlich, die Dinge vom Standpunkt des anderen aus zu sehen.“ Das bedeutet, dass man nicht nur von seinen eigenen Bedürfnissen ausgehen sollte, sondern auch die des Partners berücksichtigen sollte. Man sollte versuchen, die Gründe für sein Verhalten zu verstehen, ihm Empathie entgegenzubringen und ihm Verständnis zu zeigen.

Wenn man eine Meinungsverschiedenheit mit dem Partner hat oder ihn von etwas überzeugen will, sollte man nicht streiten oder ihn angreifen. Carnegie sagte: „Der einzige Weg, um den besten von einem Streit zu bekommen, ist der: ihn vermeiden.“ Das bedeutet, dass man freundlich und diplomatisch bleiben sollte, die Gemeinsamkeiten betonen und nach einer Win-win-Lösung suchen sollte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dale Carnegie empfahl, den Partner mit Respekt, Wohlwollen und Einfühlungsvermögen zu behandeln. Er glaubte, dass dies der beste Weg sei, um eine harmonische Beziehung aufzubauen und den Partner positiv zu beeinflussen. Er sagte: „Die Menschen sind nicht logisch. Sie sind psychologisch.“

Daher hier die Aussagen von Arnold Retzer, ein namhafter Psychologe

Nachfolgend möchte ich Ihnen einen interessanten Interviewartikel vorstellen, der in der Süddeutsche-Zeitung erschienen ist. Der Titel lautet: „Wenn man einen Partner ändern will, muss man sich selbst ändern“. Der Interviewte ist PD Dr. med. Arnold Retzer, ein renommierter Psychotherapeut und Autor mehrerer Bücher über Paartherapie.

Auszug aus einem Artikel der „Süddeutschen Zeitung“ zuletzt gelesen am 23.11.2023.

Wenn Sie den ganzen Artikel lesen möchten, hier ist der Link:
https://www.sueddeutsche.de/leben/paartherapeut-ueber-die-ewige-liebe-paare-sollten-akzeptieren-was-ihnen-widerfaehrt-1.1275404

Das Interview dreht sich um die Frage, warum viele Menschen unglücklich in ihren Beziehungen sind und wie sie damit umgehen können. Retzer erklärt, dass die meisten Konflikte zwischen Partnern auf unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnissen beruhen, die oft nicht ausgesprochen oder verstanden werden. Er plädiert dafür, dass jeder Partner sich selbst reflektiert und seine eigenen Anteile an den Problemen erkennt. Nur so kann man eine Veränderung bewirken, die nicht nur dem anderen, sondern auch sich selbst zugutekommt.

Retzer kritisiert die verbreitete Vorstellung, dass man den idealen Partner finden oder machen kann, der alle Wünsche erfüllt. Er sagt: „Das ist eine Illusion. Es gibt keinen idealen Partner. Es gibt nur einen realen Partner, mit dem man eine Beziehung gestalten kann.“ Er betont, dass eine gute Beziehung auf gegenseitigem Respekt, Verständnis und Kompromissbereitschaft basiert. Er rät dazu, die Unterschiede zwischen den Partnern zu akzeptieren und zu schätzen, statt sie zu bekämpfen oder zu ignorieren.

Das Fazit dieses Interviewartikels ist, dass eine glückliche Beziehung kein Zufall oder Schicksal ist, sondern das Ergebnis einer bewussten und verantwortungsvollen Entscheidung. Retzer gibt den Lesern einige praktische Tipps, wie sie ihre Beziehung verbessern können, indem sie sich selbst und ihren Partner besser kennenlernen und wertschätzen. Er macht deutlich, dass eine Beziehung immer eine Herausforderung und eine Chance ist, an der man gemeinsam wachsen kann.

Auszug aus dem Interview: SZ = Süddeutsche Zeitung; AR = PD Dr. med. Arnold Retzer


Der Artikel „Wenn man einen Partner ändern will“ von Arnold Retzer wurde in der Ausgabe 4/2023 des SZ Magazins veröffentlicht. Das Magazin ist eine Wochenzeitung, die von der Süddeutschen Zeitung herausgegeben wird. Die Ausgabe 4/2023 ist am 24. Februar 2023 erschienen.

Der Artikel ist auf der Seite 62 des Magazins zu finden. Er ist unter dem Titel „Kann man sich und andere ändern?“ abgedruckt. Der Artikel ist 1.300 Wörter lang und befasst sich mit der Frage, ob und wie man andere Menschen ändern kann. Arnold Retzer, der Autor des Artikels, ist ein Paartherapeut und Psychologe. Er argumentiert, dass es sehr schwierig ist, andere Menschen zu ändern, und dies oft zu Konflikten führt.


AR: Dabei ist es keineswegs so, dass früher alles besser gewesen wäre. Ich glaube, mit so einer absoluten Feststellung sind wir auf dem Holzweg. Denn trotz all der Scheidungs- und Trennungsstatistiken gab es noch nie in der Geschichte so viele Menschen, die mit ein und demselben Partner so lange zusammenleben wie heute. 60 Prozent aller Deutschen leben in einer eheähnlichen Partnerschaft. Und 60 Prozent von denen mehr als 45 Jahren. Da stellt sich die Frage: Was machen die richtig?

SZ: Sagen Sie’s uns.

AR: Sie gehen mit Veränderungen klug und vernünftig um. Ich nenne das die Widerfahrniskompetenz. Das ist auch mein Ziel bei der Paartherapie: Die Klienten sollten nicht die Maximierung, nicht die Optimierung suchen, sondern lernen zu akzeptieren, was ihnen widerfährt.

SZ: Sie geben sich dem Schicksal hin?

AR: Nicht nur dem Schicksal, sondern auch Partner und Beziehung. Das ist nicht so einfach in Zeiten, in denen man für sein Glück selbst verantwortlich ist, in denen man, was aus seinem Leben machen muss, in denen jeder eine Ich-AG ist.

SZ: Man sollte anspruchsloser sein?

AR: Stellen Sie sich eine Beziehung als Kunstwerk vor, das auf zwei Wege entstehen kann. Bei dem einen malt ein Maler seine Vorstellung auf eine weiße Leinwand. Bei dem anderen haut ein Bildhauer Stücke aus einem Marmorblock. Aus meiner Sicht ist eine erfolgreiche Paarbeziehung mit der zweiten Form zu vergleichen. Das Hinzufügen von Ansprüchen und Vorstellungen klappt nicht so gut wie das Weglassen.

SZ: Ist das der Schlüssel zum Glück: akzeptieren, dass die Beziehung sich ändert

und gleichzeitig die Hoffnung aufgeben, dass der Partner sich ändert?
AR: Ein Beispiel: Eine Frau heiratet ihren Freund. Ganz freundlicher Kerl. Bei der Hochzeit sagt sie: Die zwei, drei Macken, die er hat, die bekomme ich auch noch hin. Sie meint: Den bekomme ich auch noch hin. Dann gehen, wenn man Glück hat, zehn Jahre ins Land und der Partner, fast hätte ich gesagt: der Gegner, hat die Macken mindestens in der gleichen Ausführung wie am Hochzeitstag. Weil der Mann diese Veränderungsmaßnahmen als Angriff auf seinen Lebensstil, auf seine Wertvorstellungen, auf sich bezieht. Menschen reagieren auf Angriff nun mal mit Verteidigung. Das Ergebnis ist eine paradoxe Situation: 

Je mehr man versucht, den Partner zu ändern, desto weniger verändert der sich. Man kann so weit gehen und sagen: wenn man nicht mehr versucht, den anderen zu ändern, dann verändert er sich.

SZ: Und der erfahrene Bildhauer haut den fatalen Veränderungswunsch einfach weg.

AR: Genau. Ich nenne das die resignative Reife.

SZ: Ich nenne das einen Freifahrtschein.
AR: Der Einwand ist berechtigt. Meine Überlegung ist tatsächlich riskant. Aber so ist das Leben soeben mal, es gibt keine Sicherheit, ob das Durchkämpfen der eigenen Interessen zum Sieg verhilft oder das Aufgeben derselben. Es bleibt nur, sich anzuschauen, mit welcher Strategie man welche Erfahrung gemacht hat, mit welchem Ergebnis.

SZ: Aber man müsse sich doch zurücknehmen in einer Beziehung und an ihr stetig arbeiten, heißt es immer. Ein Trugschluss?
AR: Zumindest in der Eindeutigkeit, die schon das Wort „müssen“ vermittelt. Das heißt nicht, dass Arbeit nicht sein darf. Der Radikalität aber von „Arbeit muss sein“ würde ich auf jeden Fall widersprechen. Wenn man das hört, bekommt man ja richtig Lust, faul zu sein.

SZ: Sich bemühen, ist doch auch ein Liebesbeweis.
AR: Wenn es von einem selbst und nicht vom Partner initiiert ist, ist das Bemühen auch in Ordnung.

SZ: So lautet der Rat an jeden Single: Heirate nur jemanden, an dessen Macken du dich gewöhnen kannst, den ändern wird er sich nie.
AR: Klingt überzeugend, klingt vernünftig. Das ist in der Praxis aber unmöglich. Es ist eben nötig, aus den eigenen Fehlern zu lernen. Das Schlimmste, was ich mir vorstellen könnte, wäre eine Null-Fehler-Kultur. Da wird man nämlich saublöd dabei.

SZ: Ganz anderes Thema: die Liebe.
AR: Ich unterscheide radikal zwischen Partnerschaft und Liebesbeziehung. Wie zuvor besprochen, das wichtigste Kriterium für eine Liebesbeziehung ist, dass darin auf eine unzensierte, ungefilterte Art kommuniziert wird. Ich nenne das die Exklusivität: strikte Abgrenzung nach außen, Freiheit nach innen. Etwas Drittes gehört nicht dazu. So ist es gewünscht, in der Liebeslyrik beschrieben, ein Ideal.

SZ: Aber?
AR: Mit der Organisation des alltäglichen Lebens ist das nicht vereinbar. Ein Paar merkt das spätestens nach der Geburt des ersten Kindes. Dann kann es nicht mehr um das ungehemmte Miteinander und um Exklusivität gehen, sondern darum, mehr oder weniger über die Runden zu kommen – wie schlafen wir, wie arbeiten wir. Und der Partner schläft dann beim exklusiven Liebesdiskurs ein. Oder noch schlimmer: Die Männer werden eifersüchtig, weil da jemand dritter den Partner samt dessen Körper in Beschlag genommen hat.

SZ: Was raten Sie in so einem Fall?
AR: Wenn so ein Paar zur Therapie kommt, wäre es ein Fehler, die Liebe zu betonen. Die sollte das Paar diese Liebe stattdessen auf Eis legen und auf eine Partnerschaft übergehen. Darunter verstehe ich ein abgekühltes Organisationssystem. Da geht es um Vertragstreue, Gerechtigkeit, Verhandlungen, um Rechte und Pflichten.

Was ist die Lösung: Lesen Sie dazu unseren Artikel „Im Spiegel des anderen“ und/oder Gelassenheit-in-der-Liebe

(1) Das Buch „Wie man Freunde gewinnt“ kann in Deutschland bei folgenden Online-Händlern bestellt werden: Amazon, Thalia, Libri, Weltbild
Das Buch ist auch in vielen Buchhandlungen erhältlich.

Der englische Titel des Buches ist „How to Win Friends and Influence People“. Das Buch wurde erstmals 1936 in den Vereinigten Staaten veröffentlicht und ist seitdem ein internationaler Bestseller. Es wurde in über 38 Sprachen übersetzt und hat über 50 Millionen Exemplare verkauft.

Das Buch von Dale Carnegie bietet praktische Ratschläge, wie man mit Menschen umgeht und sie für sich gewinnt. Es behandelt Themen wie aktives Zuhören, Aufrichtiges Lob, Interesse an anderen und das Vermeiden von Kritik.

Titel der Seite: Wenn man einen Partner ändern will


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