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Eine klassischen modernen systemische Paarberatung ist eine Form der Psychotherapie, die sich mit den Beziehungsproblemen von Paaren beschäftigt. Es ist aber keine Heilmaßnahme, da Sie nicht krank sind, sondern in Ihrem Leben etwas ändern wollen.

Klassisch bezieht sich auf den Ablauf der Paarberatung. Nach dem Erst- und Abklärungsgespräch je eine Stunde im Abstand von 2 bis 4 Wochen.

Systemisch bedeutet: In der klassischen modernen systemische Paartherapie wird das Paar als ein soziales System verstanden, das von verschiedenen Faktoren wie der Kommunikation, den Erwartungen, den Bedürfnissen, den Konflikten und den Ressourcen der Partner beeinflusst wird. Die systemische Paartherapie zielt darauf ab, die Sichtweisen und Verhaltensmuster der Partner zu erweitern, zu verändern oder zu akzeptieren, um eine bessere Beziehungsqualität und Zufriedenheit zu erreichen.

Moderne systemische Paarberatung basiert auf verschiedenen Theorien wie Systemtheorie, Kommunikationstheorie und konstruktivem Denken. Das Paar wird in der systemischen Theorie als ein komplexes Ganzes betrachtet, das mehr als nur eine Summe seiner Teile darstellt. Die Kommunikationstheorie untersucht die Art und Weise, wie die Kommunikation zwischen den Partnern stattfindet und wie sie Nachrichten versenden und empfangen. Der Konstruktivismus geht davon aus, dass die Partner ihre eigene Wirklichkeit konstruieren, die von ihren Erfahrungen, Werten und Überzeugungen geprägt ist. Die Lösungsorientierung fokussiert sich auf die Stärken und Ressourcen der Partner, und auf die Erarbeitung von konkreten Zielen und Lösungen für ihre Probleme.

Die moderne systemische Paartherapie unterscheidet sich nicht nur in ihrem Anliegen, sondern auch in ihrem Therapiestil und ihrem Kontext. Es gibt jedoch einige grundlegende Prinzipien und Techniken, die in der systemischen Paartherapie angewendet werden. Dazu gehören:

• Die Auftragserteilung: Der Therapeut gibt dem Paar zwischen den Sitzungen kleine Aufgaben oder Experimente mit, die sie in ihrem Alltag ausprobieren sollen. Diese sollen ihnen helfen, neue Erfahrungen zu machen, neue Perspektiven zu gewinnen oder neue Verhaltensweisen zu erlernen.
• Die zirkuläre Perspektive: Der Therapeut versucht, die Perspektiven beider Partner zu verstehen und zu würdigen, ohne eine Seite zu bevorzugen oder zu verurteilen. Er stellt zirkuläre Fragen, die die Partner dazu anregen, über ihre Beziehung aus verschiedenen Blickwinkeln nachzudenken.
• Die Hypothesenbildung: Der Therapeut entwickelt Hypothesen über die Ursachen und Funktionen der Beziehungsprobleme, die er mit dem Paar teilt und überprüft. Er nutzt dabei Informationen aus der Anamnese, der Beobachtung und dem Feedback des Paares.
• Die Reflexion: Der Therapeut reflektiert mit dem Paar über ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen in der Beziehung, und über die Wirkungen ihrer Kommunikation aufeinander. Er gibt dem Paar Feedback und Impulse für Veränderungen.
• Die Externalisierung: Der Therapeut hilft dem Paar, ihre Probleme als etwas von ihnen Getrenntes zu betrachten, das sie gemeinsam bekämpfen können. Er benennt das Problem mit einem Symbol oder einem Namen, um es zu personifizieren und zu entmachten.
• Die Skalierung: Der Therapeut fragt das Paar nach ihrer Einschätzung, ihrer Beziehungsqualität oder ihrer Fortschritte auf einer Skala von 0 bis 10. Er erkundigt sich nach den Kriterien für ihre Bewertung, nach den Unterschieden zwischen den Stufen und nach den Möglichkeiten für Verbesserungen.
• Die Ressourcenaktivierung: Der Therapeut ermutigt das Paar, ihre vorhandenen Ressourcen zu erkennen und zu nutzen, um ihre Probleme zu lösen oder zu bewältigen. Er fragt nach ihren Stärken, Fähigkeiten, Interessen, Werten und positiven Erfahrungen in der Beziehung.

Sie kann sowohl präventiv als auch kurativ eingesetzt werden, und sowohl als Einzel- als auch als Gruppentherapie durchgeführt werden. Die systemische Paartherapie erfordert eine hohe Bereitschaft und Motivation der Partner, sich auf den therapeutischen Prozess einzulassen und an ihrer Beziehung zu arbeiten.