Eine einmalige Chance – oder doch eher rausgeworfenes Geld?
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Paarberatung, Partnerberatung, Beziehungsberatung: Ergibt der Sinn oder kann man sich das Geld sparen?
Grundsätzlich gibt es Paare, die von der Beratung gut profitieren, wieder zusammenfinden, ihre Beziehung unter neuen Vorzeichen erfolgreich fortsetzen oder vielleicht sogar eine Scheidung abwenden, die viel mehr Geld gekostet hätte. Es gibt allerdings auch immer wieder Paare, die in ihrer Problematik nicht weiter kommen und aufgeben. Damit eine Paarberatung erfolgreich ist, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden.
Voraussetzungen beim Beraterpaar:
Da Paarberatung als eine eher schwierige und anspruchsvolle Form der Beratungstätigkeit gesehen wird, sollten die Berater über eine solide Ausbildung verfügen. Dazu gehört auch ein eigener, reflektierter Erfahrungshintergrund, der in die Gespräche einfließt. Da Beratung eine sehr individuelle Angelegenheit ist, kommt es neben der Fachkompetenz auch auf Sympathie, Einfühlungsvermögen und dem Klienten zugewandten, wertschätzenden Haltung an. Wir bieten Ihnen dies.
Voraussetzungen bei den Klienten
Auch auf der Seite der Klienten sollten verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört vorwiegend, dass die Partner in aller Ehrlichkeit miteinander umgehen. Wenn einer der Partner Geheimnisse hat, die er in den Beratungsprozess nicht einbringt, wie eine Außenbeziehung, dann kann der Beratungsprozess nicht erfolgreich verlaufen. Auf der Basis von Lügen und Betrügereien können keine Lösungen entstehen.
Damit der Beratungsprozess gelingen kann, müssen beide Partner bereit dazu sein, offen die Probleme mitzuteilen. Das Beraterpaar lässt sich auch nicht zum „Komplizen“ oder heimlichen Mitwisser von Geheimwissen machen. In so einem Fall kann es besser sein, dass zunächst einer der Partner sein Problem in Einzelberatung klärt und dann erst mit der Paarberatung weiter macht.
Am Anfang der Beratung muss geklärt werden, ob beide Partner bereit sind etwas zu tun, damit die Beziehung wieder eine Chance bekommt und ob beide die Beziehung tatsächlich fortsetzen möchten. Wenn ein Partner kommt und sich unbedingt trennen und der andere, weil er die Beziehung unbedingt retten will, stehen die Chancen für eine gute Lösung eher schlecht.
In der Anfangszeit einer Beziehung werden häufig unrealistische Erwartungen genannt, wie bestimmte Verhaltensweisen, die nicht zu erwarten sind.
Setzen Sie sich mit diesen Fragen auseinander, bevor Sie eine Paarberatung beginnen, dann können Sie besser einschätzen, ob Sie die erforderlichen Voraussetzungen mitbringen und der Beratungsprozess erfolgreich sein kann.
Gute Fragen
1. Habe ich Wertschätzung für meinen Partner?
In der Paarberatung unterscheiden wir zwischen der Person und dem Verhalten in der Beziehung. Der Blick richtet sich dann auf das Verhalten, das als störend empfunden wird und an dem dann beide Partner etwas verändern wollen.
2. Wer trägt die Verantwortung, für die Krise/ den Konflikt?
Meistens hält man den Partner für den Verantwortlichen. „Wenn er oder sie sich nur ändern würde, dann hätten wir kein Problem mehr.“ So oder so ähnlich sind die Vorstellungen, mit denen die Klienten in die Beratung kommen. Sie erhoffen sich, dass der Berater dem Partner endlich mal klarmacht, dass er im Unrecht ist, d. h. sie suchen einen Verbündeten für die Klärung der Schuldfrage. In einer guten Paarberatung wird genau das nicht passieren. Gute Berater lassen sich nicht auf solche Machtspielchen ein.
Wenn es dem Paar nicht gelingt, von dieser Haltung Abstand zu nehmen und nicht beide die Verantwortung für die Krise übernehmen, kann der Beratungsprozess nicht erfolgreich sein. Ist unter anderem einer der Partner „fremd“ gegangen, muss es den beiden Partnern gelingen, die Gründe dafür in der eigenen Partnerschaft zu suchen. Bleibt es bei der Schuldzuweisung, dann kann keine Lösung gefunden werden.
3. In jeder Krise steckt auch eine Chance
Für den Erfolg der Beratung ist es wichtig, wie das Paar die Krise betrachtet. Können Sie in all ihren Problemen und Verstrickungen auch noch erkennen, was gut läuft, wo es Gemeinsamkeiten gibt, wo die Ressourcen liegen oder ist der Blick nur auf das Negative gerichtet? Wenn die Partner bereit dazu sind, einmal die Perspektive zu wechseln, den Blick auf das Gelungene und Positive zu richten, ist schon viel gewonnen. Sicher gab es schon zu früheren Zeiten Krisen und Konflikte: Wie wurden die gelöst? Was hat das der Beziehung gebracht? Was hat das verändert? Können Sie in der Krise auch die Chance zur Veränderung und zum Wachstum erkennen?
4. „Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“
Humor trägt viel zum Gelingen der Paarberatung bei. Manchmal erscheint die Problematik so dramatisch, als wäre sie eine Szene von Loriot. Wenn wir dann über uns selbst lachen, kann die Krise viel leichter überwunden werden.
Trennung trotz Paarberatung
Es kann sich im Verlauf oder als Ergebnis einer Paarberatung herausstellen, dass es für das Paar besser ist, sich zu trennen. Wichtig ist jedoch, dass vorher alle Themen offen besprochen und bewältigt wurden. Wenn sich die beiden Partner darüber einig sind, dass sie sich trennen wollen, so kann das friedlich geschehen. Insbesondere wenn Kinder von der Trennung betroffen sind, ist es von Bedeutung, dass die beiden Partner auch nach der Trennung noch wie Freunde miteinander umgehen können. Das Ende einer Partnerschaft hat einen großen Einfluss auf die nachfolgende neue Beziehung.
Titel der Seite: Unsinn oder Chance einer Paartherapie