Probleme und Geheimnisse in der Partnerschaft
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Diese Frage stellen wir uns im Alltag selten.
In überschaubaren Artikeln werden diese Mechanismen in dieser Website freigelegt. Die Erkenntnis darüber wird Ihnen dabei helfen, Ihre eigene Beziehung in einem ganz neuen Licht zu sehen und daraus auch Chancen wachsen zu sehen, die Ihre Liebe sogar retten können. Denn durch Erkenntnis und Bewusstsein wachsen ganz neue Chancen der Persönlichkeitsentfaltung.
Dieses Buch motiviert Sie dazu, die über Jahre gelebten und erlebten traditionellen Muster Ihrer Beziehung zu hinterfragen und auf ihre Tauglichkeit hin zu überprüfen. Das Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die Funktionsmuster zu entwickeln und sich dadurch radikal von Hemmungen und Hindernissen zu befreien, die Ihrer Persönlichkeitsentwicklung im Wege stehen.
Das Buch kann wie ein Lexikon gelesen werden. Interessierte Leser*innen finden Ausführungen zur Partnerwahl, zu Minderwertigkeitsgefühlen und der Funktionsweise von Liebesbeziehungen im Prozess der Selbsterkenntnis.
Die Kernbotschaft des Buches findet sich in einem französischen Sprichwort: „Liebe ist ein Kind der Freiheit.“ Dieses Sprichwort steht für sich und wird selten angezweifelt. Aber genau diese Freiheit macht uns in Beziehungen oft auch Angst. Den anderen loslassen, damit er freiwillig wieder zurückkommt – funktioniert das wirklich?
Dieses kleine Buch beschreibt, wie Freiheit in der Partnerschaft als gegenseitiges Geschenk verstanden und gelebt werden kann. Ohne Besitzdenken. Liebe ist und bleibt ein Kind der Freiheit. Hier lesen Sie, wie es gelingen kann, den Partner nicht durch Drohungen und Beschränkungen an sich zu binden, sondern durch Freiheit.
Eine Katze, die Sie am Morgen vor die Tür lassen, damit sie ihre Freiheit genießen kann, kommt höchstwahrscheinlich am Abend wieder zurück. Liebe kommt dorthin zurück, wo sie frei sein kann, wo sie sich entfalten kann, wo sie sich sicher und nicht bedroht fühlt. Je mehr man sich selbst in einer Partnerschaft entfalten kann, desto mehr Wohlgefühl entsteht.
Sie werden beim Lesen dieses Buches auch die Erfahrung machen, dass Krisen, Konflikte und Streitigkeiten zum Wachstum einer Beziehung beitragen können. Außerdem werden Sie herausfinden, dass es nicht diese eine Liebe gibt, sondern viele unterschiedliche Spielarten. Seit jeher gibt es einen Unterschied zwischen der freundschaftlichen, der partnerschaftlichen und der leidenschaftlichen Liebe. Jede Liebesart hat ihren Charakter und Eigenschaften. Dazu mehr in meinen Büchern „Im Spiegel der Liebe“ oder „Wunschlos glücklich in der Partnerschaft? Wie Langzeitbeziehungen gelingen können“.
Im vorliegenden Buch gehe ich auf verschiedene Ebenen des Paarlebens ein und behandle diese Themen kompakt und übersichtlich. Jedes Thema hat so viel Potenzial, dass darüber ein eigenes Buch geschrieben werden könnte. Mir geht es vorrangig darum, Denkanstöße zu schaffen, mit denen Sie Probleme in Ihrer Partnerschaft vielleicht durchdringen und neu ordnen können.
Vor allem möchte ich jeden Leser und jede Leserin dazu inspirieren, den Blick auf sich selbst zu richten und das eigene Verhalten zu reflektieren. Natürlich ist es der leichtere Weg, sich über andere aufzuregen, es ist jedoch weitaus effektiver, zuerst vor der eigenen Haustür zu kehren. Für ein Problem ist immer derjenige verantwortlich, der es hat.
Beziehungen halten nicht deswegen, weil die Partner alles richtig machen und zu 100 % perfekt sind. Sie halten, weil die Partner dazu bereit sind, Probleme und Schwierigkeiten gemeinsam miteinander zu bewältigen oder auch akzeptieren, dass nicht alle Probleme eine Lösung finden. Manchmal ist auch Realismus, genauer gesagt resignative Reife notwendig.
Manchmal gilt es die folgende 3er-Regel von glücklichen und erfolgreichen Menschen anzuwenden:
- Ich versuche alles zu genießen, was mir passiert.
- Was ich nicht genießen kann, werde ich versuchen zu verändern
- Was ich nicht genießen und nicht ändern kann, werde ich im Moment akzeptieren.
Wenn ich Dinge im Moment akzeptiere, heißt dies nicht, dass ich das, was ich akzeptiere, liebe oder als angenehm empfinde, es heißt, ich höre auf, meine Energie und Zeit zu verschwenden, Dinge ändern zu wollen, die nicht zu ändern sind.
Das 21. Jahrhundert ist ein Zeitalter der Austauschbarkeit. Das neue Smartphone ist nur so lange interessant, bis der Hersteller den Nachfolger auf den Markt bringt. Dann wird es ersetzt oder landet bestenfalls noch als Zweithandy in der Hand- oder Aktentasche. Selbiges geschieht mit einem Partner, der nicht mehr unseren Erwartungen entspricht. Auch er kann bei Problemen heute mühelos ausgetauscht werden. Dort, wo es noch vor einem Jahrhundert kaum möglich war, sich mit Haus, Hof, Kindern und einer Rinderherde vor der Haustür einfach so zu trennen, verlangt man heute eben noch den Wohnungsschlüssel zurück. Doch wie gelingt es Paaren im Hier und Jetzt, eine Langzeitbeziehung zu leben und der Versuchung zu widerstehen, bei Problemen einfach auseinanderzugehen?
Nicht alle Probleme sind zum Lösen da!
Wenn zwei Menschen in eine Beziehung gehen, werden sie nach der Verliebtheitsphase erkennen, dass jeder seine Macken hat. Wenn diese Macken dann bemerkt werden, versuchen die Partner, diese Macken beim Gegenüber zu korrigieren. Ganz nach der Devise „achtzig Prozent sind ja o. k., die anderen zwanzig Prozent bekomme ich auch noch so, wie ich es gerne hätte“. Es beginnt mit liebevoller Kritik, dann wird er oder sie vehementer, und dann folgt oft die Methode „Schallplatte mit Sprung“, ergänzt durch ein verbales und nonverbales Bedauern. Eines ist jedoch garantiert: Je mehr man den Partner ändern möchte, desto sicherer wird er sich nicht ändern. Das hat auch viel damit zu tun, dass es um die Autonomie des Einzelnen geht und sich kaum ein Mensch gerne zurechtbiegen lässt. So kann es kommen, dass eine Macke zu einem großen Problem wird. Damit ist die beabsichtigte Lösung das eigentliche Problem.
Wenn ein Mann samstags oder mittwochs seine Sportschau ansehen oder vorher auf dem Smartphone die Ergebnisse verfolgen möchte, sollte die Partnerin nicht versuchen, ihm dies zu verbieten, da sie lieber mit ihm auf der Couch kuscheln möchte.
An Kleinigkeiten entzünden sich oftmals große Kämpfe in Partnerschaften. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass der andere niemals die Badezimmertür schließt oder seinen Bademantel nach dem Duschen nicht zurück an seinen Platz hängt. Man sollte sich bewusst sein, dass zu viele Schuhe im Schrank stehen oder unter dem Toaster nicht die Krümel weggefegt werden. Wer bereits an dieser Stelle die gesamte Beziehung infrage stellt, hat kaum Chancen auf eine langfristige Partnerschaft.
Beachten Sie: „Kinder fordern, Erwachsene verhandeln“. Es ist zwecklos, vom Partner eigene Erwartungen einzufordern. Das erzeugt nur Widerstand. Gehen Sie stattdessen in die Verhandlung und fragen Sie zum Beispiel, was ihn dazu bewegen könnte, Ihnen den einen und/oder den anderen Wunsch zu erfüllen.
Ein weiteres Geheimnis jeder glücklichen Beziehung
Das Geheimnis lautet: „Den anderen Menschen akzeptieren, wie er ist“. Unterschiedlichkeiten annehmen, erkennen, dass jeder Mensch eine eigene Identität besitzt, auf die er ein Recht hat. Es gibt Paare, die in ihrem Sein vollkommen unterschiedlich sind und dies gegenseitig so gut annehmen, dass sie ein Leben lang miteinander überwiegend glücklich sind. Jeder hat immer die Wahl, wie er dem Partner gegenübertritt. Sie können sich über die Eigenheiten des anderen maßlos aufregen oder gemeinsam darüber lachen. Humor ist ein Zeichen der Milde und Liebe.
In diesem Zusammenhang noch eine Erläuterung zu dem oft genannten „dauerhaft glücklich sein“. Dauerhaft glücklich heißt nicht rund um die Uhr und dies zwölf Monate im Jahr. Gehen Sie sogar davon aus, dass Glück vorbeigehen muss. Der Tod macht das Leben wertvoll, das Unglück macht das Glück wertvoll. Ein Glück ohne Unterbrechung gibt es nicht, denn Streit ist bedeutungsvoll in der Beziehung. Ich kann, wenn ich in der Paarberatung in den Rückspiegel schaue, eines erkennen: Wenn Paare sich trennen, dann nicht unbedingt, weil sie heftig streiten, eher, weil sie gar nicht mehr streiten. Streit erzeugt Gemeinschaft und Gemeinschaft schafft Streit.
Wobei ein großer Unterschied zwischen konstruktivem und destruktivem Streit besteht. Genauso wenig hilfreich sind negative Unterstellungen, Eifersucht oder der Wille, unbedingt recht haben zu wollen.
Weitere Erkenntnisse aus meiner Paarberatung sind:
- Dauernd nett und lieb zu sein, ist ebenso ein terroristischer Angriff auf die Autonomie des Partners, wie ihn ständig verändern zu wollen.
- Paarkonflikte sind Voraussetzungen für individuelle und gemeinsame Entwicklung.
- Paarkonflikte erzeugen mehr Stabilität als andauerndes „Friede, Freude, Eierkuchen“.
- Das Ziel sollte Harmonie heißen. Eine Ausgewogenheit von Yin (Friede) und Yang (Auseinandersetzung).
Eckart von Hirschhausen hat auf seiner Homepage eine interessante Seite mit dem Titel „Sieben Dinge über das Glück, die Sie nie wissen wollte, aber eigentlich wissen.“ Der wesentliche Satz ist dabei „Glück muss vorbeigehen. Und das ist keine schlechte, sondern eine gute Nachricht. Der Tod macht das Leben wertvoll, das Unglück und die Unzufriedenheit macht das Glück wertvoll.
Udo Jürgens sagte unter anderem: ― Was ist Glück? Glück ist die Abwesenheit des Unglücks. Und nur derjenige, der das Unglück kennt, kann auch Glück empfinden.“
Glück wird von Menschen sehr unterschiedlich empfunden. Die einen sind glücklich, wenn sie eine Beziehung auf Augenhöhe mit Wertschätzung führen, andere sind glücklich, wenn sie in einer BDSM-Beziehung als sub oder dom erleben. Die einen sind glücklich mit einer heterosexuellen, andere mit einer gleichgeschlechtlichen Beziehung.
Die anderen sind glücklich, wenn sie in einer Zweier- und andere, wenn sie in einer Dreierbeziehung leben.
Moderne Paartherapie den Punkt gebracht:
Liebe ist ein Kind der Freiheit
[1] https://www.hirschhausen.com/glueck/7-dinge-uebers-glueck.php (Inzwischen ist die Website bedauerlicher Weise aus dem Netz genommen worden)
[3] BDSM ist eine Abkürzung für eine sexuelle Präferenz: Bondage & Disziplin, Sadismus & Masochismus.
[4] sub = submissive, der passiv-unterwürfige Partner im BDSM.
[5] dom = der dominante Partner im BDSM, auch Bull genannt.